Nach seiner erfolgreichen Weltpremiere beim Festival Círculo Divino im Theater ODEON in Wien im Oktober präsentiert José Manuel Álvarez sein neuestes Stück Muerdelimones morgen Abend im Teatro Juventut in Barcelona.

Nach Cruces ist es das vierte Stück mit seiner Kompanie und es ist eine Fortsetzung seiner Suche, aber mit einem vollkommen anderen Gesicht. Ein Spiel mit den Strukturen, den festgesetzten Rollen und den Codes im Flamenco.

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Inspiriert einerseits von der fantastischen Welt Die Jagd nach Carualo von Lewis Carroll in einem Paralleluniversum hinter dem Spiegel auf der Suche nach dem Unerklärlichen und andererseits von Juego y teoría del duende von Federico García Lorca, von dem auch der Titel Muerdelimones stammt, bewegen sich die vier Protagonisten.

In einer Welt aus Licht und Schatten – hervorragende Lichtregie von Daniel Gener -spielen sie mit Räumen, Fantasien und Klangstrukturen, getragen von der Musik von Josep Tutusaus, der mit seiner Posaune die zweite Stimme einer strahlenden Esperanza Fernández spielt, die sich ohne Zweifel in einem glänzenden Moment ihrer Karriere befindet.

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Tutusaus ist auch für den elektronischen Klangteppich verantwortlich und schafft Atmosphäre, von geheimnisvoll bis irritierend, der fröhliche Kontrapunkt kommt vom argentinischen Perkussionisten Lucas Balbo, genialer Begleiter für José Manuel Álvarez in ihrem Pas de Deux, der die ganze Bühne ausfüllt.

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Álvarez ist ein wunderbarer Tänzer, der wie kein anderer mit Leichtigkeit über die Bühne fliegt, ob im Dialog mit Esperanza Fernández oder allein. Stellen Sie sich die Broncefiguren von Alberto Giacometti vor und erwecken Sie sie zum Leben, dann haben sie ihn.

Er besitzt aber auch die Eleganz von Antonio Gades, er nimmt sich Zeit zum Atmen und genießt seinen Tanz.

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Am Ende hat man den Eindruck, als wäre man auf einem Fest von vier Freunden eingeladen, das viel zu früh zu Ende ist und das ist ein gutes Gefühl.

Estreno en Cataluña

Teatro Joventut

L’Hospitalet de Llobregat

  1. März 2024, 20:00

https://teatrejoventut.l-h.cat/

Fotos: Fidel Meneses

Text: Susanne Zellinger