Siempre Manuela

Ich kann ja nicht schon wieder Nada es eterno titeln, da gefällt mir Wir waren dabei schon besser. Im Teatro Villamarta startete gestern Abend die Grande Dame des Baile gitano Manuela Carrasco ihre Abschiedstournee, die sie durch ganz Spanien führen wird. Man möchte sie einfach noch einmal erleben, viele Erinnerungen sind mit ihr verbunden.

MANUELACARRASCO_TAMARAPASTORA-6

Ich habe sie zum ersten mal Ende der 80er gesehen und der Eindruck, den sie hinterlassen hat war unauslöschbar. Ein kleines Beispiel dafür sehen Sie hier. Sie war etwas ganz besonderes und musste sich gar nicht so sehr dafür anstrengen. Ihre wilde, fremdartige Schönheit, ihr Talent und natürlich ihre charakteristischen Zapateados machten sie immer zu einem Ereignis. Nicht zu vergessen ihr exzellenter Geschmack bei der Auswahl ihrer Kleider und Mantones. Unvergessen ihr sensationelles Outfit im Film Flamenco von Carlos Saura. Sogar auf der Leinwand war ihr Charisma spürbar.

MANUELACARRASCO_TAMARAPASTORA-5

Die Tragödie des unerwarteten Todes ihres Mannes und Lebensmenschen Joaquín Amador hat sie schwer erschüttert. Er stammte aus einer Flamencodynastie in Alicante und stand immer an ihrer Seite. Ein Moment am gestrigen Abend war ihm und seiner Gitarre gewidmet.

MANUELACARRASCO_TAMARAPASTORA-15

Ansonsten gab es keine besonderen Überraschungen, zwei hervorragende Gitarren, Pedro Sierra und der junge Marcos de Silvia, eine Geige und José Carrasco an der Perkussion, Manuel Tañé, Rubio de Pruna und El Extremeño am Cante  wobei besonders letzterer  Manuela bei ihrer Soleá anfeuerte, alles zu geben.

MANUELACARRASCO_TAMARAPASTORA-19

Die eine oder andere Träne wurde zerdrückt, aber eigentlich überwog die Freude, Manuela Carrasco noch einmal sehen zu können. Einen kleinen Ausschnitt sehen Sie hier.

MANUELACARRASCO_TAMARAPASTORA-29

Ein gelungener Abschluss eines durchwachsenen Festivals, aber dazu mehr in den nächsten Tagen

Manuela Carrasco

Siempre Manuela

Teatro Villamarta

09.03.2024

www.festivaldejerez.es

Fotos: Tamara Pastora

Text: Susanne Zellinger