Sie haben es also wieder getan: Nachdem sie in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Stücke in Jerez präsentierten, darunter „La Celestina“, „A este chino no le canto“ und zuletzt „Flamenconautas“ , gelang ihnen wieder ein Werk, das sich von allen anderen unterscheidet. Ich spreche von Javier Latorre und Shoji Kojima und ihrem „Lorca x Bach“ gestern Abend im Teatro Villamarta“.

Eine Abfolge von Szenen, inspiriert von J.S. Bach und F.G. Lorca. Musikalisch adaptiert von Chicuelo an der Gitarre , hervorragend interpretiert vom Pianisten Marco Mezquida und dem kubanischen Cellisten Martín Meléndez, El Londro und Mónica Navarro und Perico Navarro an der Perkussion.

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Über allem steht das Genie von Javier Latorre und seiner Erfahrung als Choreograf. Er kreiert sein eigenes Universum, es ist fast wie ein eigener Planet auf dem sich Farben, Stile und Künstler aller Altersklassen mischen. Klar, ein Kinderchor ist immer rührend, aber man muss wissen, ihn einzusetzen ohne pathetisch zu sein und so dass auch die musikalische Qualität stimmt. Und das kann Javier Latorre wie wenig andere. Wenn also dieser Kinderchor mit „La Tarara“ über die Bühne segelt, den 80- jährigen Shoji Kojima umringt und ihn am Ende an der Hand nimmt und von der Bühne geleitet, dann hat das nicht nur eine ästhetische Schönheit, es hat auch eine Botschaft.

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Genauso wie viele andere Sequenzen wie die mit dem Titel „Del amor oscuro. Madrid 1934“. Bei der es um die homosexuellen Neigungen von Lorca geht, wunderbar getanzt. Leider gab es für die Presse zu wenig Informationen über die Künstler, so dass ich nicht wage, Namen zu nennen, zwei aber habe ich erkannt, weil sie unverwechselbar sind: Karen Lugo und José Maldonado. Seine Farruca und die Caña von Karen sind spektakulär und wir erwarten mit Ungeduld ihr erstes gemeinsames abendfüllendes Werk.

Compañía Shoji Kojima: Lorca x Bach

Teatro Villamarta, 25.02.2020

Fotos: Javier Fergo