Die Tänzerin Ana Morales in der Kategorie Interpretation und der Choreograf Andrés Marín in der Kategorie Kreation haben den diesjährigen Premio Nacional de Danza gewonnen, der jährlich vom Kulturministerium verliehen wird und mit 30.000 Euro dotiert ist.

Die Jury verlieh den Preis an Ana Morales für „ihre Fähigkeit, in jeder ihrer Interpretationen verschiedene Universen zu schaffen, in einer unermüdlichen, riskanten und mutigen persönlichen Suche“. Die Jury hob auch „den organischen Charakter ihrer Bewegungen hervor, der in Werken wie Sin permiso, Cuerda floja und Peculiar deutlich wird“.

2 Ana Morales En la Cuerda

Andrés Marín wurde für „seine Fähigkeit, die Grenze zwischen Tradition und Avantgarde zu überschreiten, mit einer sehr persönlichen choreografischen Sprache, die ohne Vorurteile mit anderen Disziplinen, die er auf natürliche Weise einbezieht, dialogisiert“ ausgezeichnet. Die Jury hob „seine große internationale Ausstrahlung sowie die Experimentierfreudigkeit und das Risiko hervor, die seine Werke wie Don Quijote, La vigilia perfecta, Éxtasis Ravel und das jüngste Werk Yarin kennzeichnen“.

Ana Morales (Barcelona, 1982) ist eine der führenden Vertreterinnen der sogenannten neuen Generation von TänzerInnen. Sie begann ihr Tanzstudium am Konservatorium in Barcelona und zog im Alter von 16 Jahren mit einem dreijährigen Stipendium der Compañía Andaluza de Danza nach Sevilla, wo sie ihre Flamenco-Ausbildung fortsetzte. Sie nahm Unterricht bei Lehrern wie Rafael Campallo, Alejandro Granados, Juana Amaya, Eva Yerbabuena, Isabel Bayón und Andrés Marín, dem diesjährigen Gewinner in der Kategorie Kreation.

3- Ana Morales - Peculiar ©Oscaromero Kopie

Morales gab ihr professionelles Debüt im Teatro de la Maestranza, bei der Flamenco-Biennale 2000, mit dem Stück Puntales, unter der Leitung von Antonio El Pipa. Im folgenden Jahr schloss sie sich der Compañía Andaluza de Danza an, und ihre berufliche Laufbahn als Solotänzerin war auch mit dem Ballet Flamenco de Andalucía, Kompanien wie denen von Andrés Marín und Javier Latorre und Tablaos in Sevilla (Los Gallos, La Casa de la Memoria), Barcelona (El Cordobés) und Madrid (Casa Patas) verbunden. Als Tänzerin hat Ana Morales an sieben Shows mitgewirkt und als Tänzerin in Filmprojekten wie Carlos Sauras Film Iberia mitgewirkt.

Andrés Marín (Sevilla, 1969) ist einer der außergewöhnlichsten Tänzer und Choreographen der aktuellen Flamenco-Szene und ein anerkannter Erneuerer des Genres. Er ist der Sohn des Bailaors Andrés Marín und der Cantaora Isabel Vargas und lebt den Flamenco seit seiner Kindheit. Er begann in der Tanzschule seines Vaters zu tanzen und begeisterte sich für den Flamencogesang, den er sehr gut kennt. Als Autodidakt ist sein Werdegang durch seine Unabhängigkeit und die Tatsache gekennzeichnet, dass nie einer Kompanie angehörte und bei niemand anderem als seinem Vater lernte.

4 Andrés Marín mit Patri

Er begann seine Karriere 1992 als Solist und Choreograf für verschiedene Shows und Veranstaltungen, bis er 2002 seine eigene Kompanie gründete. Mit seiner Kompanie hat er mehr als ein Dutzend Stücke kreiert, darunter Titel wie Más allá del tiempo (2002), Asimetrías (2004), El alba del último día (2006), Vanguardia Jonda (2006), El cielo de tu boca (2008), La pasión según se mire (2010), Op.24 (2011), Tuétano (2012), Ad Libitum (2014), Y Y Yuni (2014) und Yuni (2014). (2011), Tuétano (2012), Ad Libitum (2014), Yatra (2015), Carta Blanca (2015), D.Quixote (2017), La vigilia perfecta (2020) und Éxtasis Ravel (2021).

Der Choreograph verbindet seine künstlerische Tätigkeit mit der Leitung von Andrés Marín Flamenco Abierto, seinem eigenen Produktionsbüro und Tanzstudio.

Text: La Vanguardia

Übersetzung: Susanne Zellinger

Fotos: Oscar Romero, Jean Luis Duzert,