La Zua ist eine der Peñas, die dich um Jahre zurück versetzen in eine Zeit, als man die Peñas noch nicht mit einem Tablao verwechseln konnte.

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In der sich Aficionados auf die kleinen Stühlchen setzen, ein Glas Fino in der Hand und das Geschehen kommentierend noch bevor es begonnen hat. Anekdoten, Erinnerungen, Verwandtschaftsbeziehungen klärend, die um Generationen zurückgehen, obwohl der Clan der Agujetas keinen großen Erklärungsbedarf hat. Manuel Agujetas mit seiner denkwürdigen Martinete aus dem Film von Carlos Saura, die tragische Figur von Antonio Agujetas und die quicklebendige Dolores Agujetas, die regelmäßig in Jerez auf der Bühne steht.

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Sie ist die Mutter von Antonio Dorrey de los Santos, Agujetas Chico, dem Protagonisten des Abends. Ein hervorragender Gitarrist, der Dolores schon mit 11 Jahren bei ihren Auftritten begleitet hat.

Dass er heute singt, hat nur einen Grund: weil er es kann. Er hat keine große Stimme aber eine Intensität, die niemanden unberührt lässt. Seine Letras sind herzzerreißend, kleine Kunstwerke, Haikus, die in drei Zeilen ein Leben erzählen oder zumindest einen Moment, der ein Leben prägen kann.

Schon beim ersten Cante, einem Tientos, treibt es mir die Tränen in die Augen:

Ich sah meine Mutter weinen

Und in meinem ganzen Leben

Werde ich das nie vergessen

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In der Seguiriya holt er seinen kleinen Sohn auf die Bühne, er ist gerade sieben Monate alt, voll Stolz, seine Frau, Beatriz Morales, Bailaora, sitzt in der ersten Reihe, sie wird am Ende ihre Pataíta beitragen, temperamentvoll, wunderhübsch aber gelassen, er ist ein sehr guter Vater, sagt sie, aber manchmal bin ich müde.

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In der Soleá zeigt sich die Kunst des Domingo Rubichi, dieser reine, reduzierte, akzentuierte Toque ist das, was ein Sänger braucht und Agujetas Chico singt, dass die Olés gar keine Pause mehr finden. Ein wunderbarer Abend an einem besonderen Ort in La Asunción in Jerez de la Frontera.

Peña La Zua

Camino de Albadalejos,24

Jerez de la Frontera

Text und Fotos: Susanne Zellinger