L’Herència: ein neues Festival in Katalonien vom 11.-19. September

L’Hospitalet de Llobregat ist eine der größten und am dichtesten besiedelten Städte des Landes. Sie ist auch eine der flamenco-orientiertesten. Die zahlreichen andalusischen Einwanderer der 60er und 70er Jahre schlugen mit ihrer Kultur Wurzeln, weshalb es so viele Peñas, Cantaores, Vereine mit ihren jeweiligen Tanzgruppen und andere Arten von Gruppen gibt, die den Geist des Flamenco am Leben erhalten. Darüber hinaus gibt es ein breites Spektrum an katalanischen Talenten, das sich aus Künstlern mit den unterschiedlichsten Einflüssen zusammensetzt, die das Gebiet zu einem sehr fruchtbaren und aktiven Ort gemacht haben.

cartel-lherencia-logoDU

Dies ist der Nährboden für L’Herència, einen Zyklus, der Tanz und Flamenco-Musik mit dem architektonischen Erbe der Stadt verbindet. Zwischen dem 11. und 19. September werden in emblematischen Gebäuden wie der romanischen Kapelle von Bellvitge, der alten Textilfabrik Tecla Sala und den jahrhundertealten Herrenhäusern Can Colom und Torre Barrina bis zu 10 Veranstaltungen stattfinden, bei denen Pere Martínez, La Venidera, Karen Lugo und José Maldonado auf dem Programm stehen. Marta Piñol, Veranstalterin dieses Zyklus mit ihrer Produktionsfirma Flamenco Projects, sagt, dass sie in fünf Bezirken der Stadt mit Vorschlägen von jungen Talenten, zusammen mit anderen, die auch jung, aber etablierter sind, präsent sein werden. „Mit L’Herència schaffen wir eine Reise, in der wir den Wert des aktuellen Flamencos mit dem des lokalen Erbes vereinen“, sagt Piñol, die bei der Ausarbeitung des Programms den Wunsch hatte, zu vereinen, zu mischen und Dialoge vorzuschlagen.

Während in der ältesten Kapelle der Stadt die Flamenco- und kubanische Musikcombo Akeré auftritt, werden in den riesigen Sälen von Cant Trinxet die heterodoxen Improvisationen von Aina Lanas, Ana Morales und Cristina López zu sehen sein. Ein weiteres Ziel von L’Herència besteht darin, zwei scheinbar gegensätzliche Aspekte des Tanzes miteinander zu verbinden. Die Choreografin und Tänzerin Carmen Muñoz (Granada 1988) hat ihr Interesse an einem Flamenco mit anderen und freieren Ausdrucksmöglichkeiten gezeigt, wie in ihrem letzten Werk Bailes de histéricas, eine Arbeit, die auf dem Tanz von Künstlern wie La Chana und Manuela Vargas basiert. Seit Ende Juni arbeiten Muñoz und das Dutzend Mitglieder von Zyryab (der Name eines berühmten Liedes von Paco de Lucía) gemeinsam an einer speziellen Kreation für L’Herència, die am 12. Juni im Hof des alten Herrenhauses von Pubilla Casas aufgeführt wird.

cartel-lherencia-logoCOQ

Eine halbe Stunde mit der U-Bahn von der Avenida del Bosque entfernt, bereitet sich ein anderer Künstler auf L’Herència vor. Yoel Vargas ist ein sehr junger Tänzer, der im Alter von 17 Jahren bereits ein Dutzend Preise, Medaillen und nationale und internationale Anerkennungen erhalten hat, wie den AISGE-Preis für herausragende Tänzer oder den Preis des spanischen Nationalballetts beim Choreografiewettbewerb in Madrid, beide im Jahr 2020. Beim Festival wird er das halbstündige Stück „Periplo“ präsentieren „Die Idee entspringt dem Bedürfnis, etwas zu schaffen und über etwas Universelles zu sprechen. In diesem Fall geht es um die Hauptfigur, die es in jeder Geschichte gibt, sei es Don Quijote, Matrix oder Harry Potter, die Figur, die sich entwickelt und verändert, um schließlich mit dem Gelernten nach Hause zurückzukehren. Periplo ist eine Reise durch die Phasen der Reise des Helden, und in L’Hospitalet präsentiere ich den ersten Teil, der eine halbe Stunde dauert, mit Miguel de la Tolea, einem der besten Sänger, die wir haben“, erzählt er. Außerdem gibt es noch einen Choreografieworkshop von Ana Morales, ein Konzert von Pere Martínez, dem Sänger von „Los Aurora“ und vieles mehr. Das genaue Programm entnehmen Sie der Webseite www.lherencia.com

Originaltext: www.saraesteller.com

Übersetzung: Susanne Zellinger