Ein sehr schönes, feines Konzert gaben gestern Abend die beiden Gitarristen Flaco de Nerja und Rainer María Zehetbauer im Linzer Smaragd. Wann hört man schon einmal zwei Gitarren ohne Cajón, ohne Gesang, ohne Tanz und ohne andere Instrumente? So gut wie nie und das ist eigentlich schade, denn eigentlich hat uns nichts gefehlt. Ganz im Gegenteil. Taranta, Soleá, Bulería und Fandangos als kleine Hommage an Paco de Lucía wurden mit Begeisterung angenommen und gerne hätten wir noch mehr gehört. Flaco de Nerja ist Flamenco durch und durch, er hat internationale Konzerterfahrung und er gibt auch den Ton an. Er kommt aus einer Familie in der Slowakei, in der viel Gitarre gespielt wurde, seine große Inspiration war aber wie bei vielen anderen Paco de Lucía. Flaco ist auch ein hervorragender Komponist und Arrangeur, aber vor allem ein guter Musiker. Er begann den Abend allein, er hat Soniquete und spielt unaufgeregt und konzentriert, modern, aber auch so, dass man die Palos erkennt, charakteristische Falsetas und doch eigenständig ist er der Chef am Set, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Rainer Maria Zehetbauer kommt von der klassischen Gitarre, sein Anschlag ist glasklar und gibt Hoffnung, dass auch bei uns eine junge Gitarristengeneration heranwächst.

Flaco wird am 31.Mai ins Smaragd zu rückkehren, diesmal mit einem spanischen Gitarristen, wir freuen uns jedenfalls darauf.

CulturCafé Smaragd

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