Leonor Leal ist die mit den kurzen Haaren. Geboren und aufgewachsen in Jerez de la Frontera hat sie als erste mit einer Tradition gebrochen: Sie ließ sich die Haare schneiden. Ihrem steilen Weg nach oben konnte das jedoch keinen Abbruch tun.

Nach ihrer Ausbildung in Ballett und spanischem Tanz begann sie erst mit 18 Jahren Flamenco zu tanzen.

Sehr bald tanzte sie in den besten Tanzkompanien und 2008 präsentierte sie ihr erstes Solostück Leoleolé, das von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen wurde. Seither regnet es Anerkennungen und Preise. Mit ihrem Stück Mosaícos war sie auf der ganzen Welt unterwegs und beim Festival in Düsseldorf endete sie regelmäßig Standing Ovations mit ihren Stücken eLe eLe oder Frágil. Sie ist aber auch eine hervorragende und begeisterte Lehrerin, wovon ihre total ausgebuchten Workshops zeugen.

Flamencodanses Leonor Leal en slagwerker Antonio Moreno, in ‘Nocturne’ van Leonor Leal.

Nach ihrem erfolgreichen Stück Nocturno, das auch im Linzer Posthof zu sehen war, tourt sie seit letztem Jahr mit ihrem außergewöhnlichen Stück En Talleres, bei dem sie von ihrem Lebenspartner, dem Perkussionisten Antonio Moreno begleitet wird. Ein unterhaltsames Experiment, bei dem man nicht genau weiß, wohin es führt und das jedes Mal überrascht.

Beim Festival Círculo Divino wird sie am 06. Oktober mit dem Ausnahmepianisten Dorantes im Theater Odeon zu sehen sein.

Pressestimmen:

Ohne Cante, ohne große Worte, mit einem einfachen Anzug aus Jacke und Hose, ist Leonor Leal nicht mehr nur die präzise und persönliche Bailaora, mit schönen Händen und klingenden Füßen, stark und sinnlich zur gleichen Zeit. Auch wenn das Publikum der Biennale ihren Flamenco und ihre spärlichen Kommentare zu schätzen und zu beklatschen wusste, ist das Überraschendste ihre Reife, die Fähigkeit, in der Stille zu tanzen, sich frei im Raum zu bewegen, anzuhalten, wo sie will, um ihren Partnern zuzuhören oder mit ihnen zu wetteifern, auf dem Boden so unvorhersehbare Spuren zu hinterlassen wie die, die gelegentlich an die Wand projiziert werden. Ja, Leonor Leal hat sich auf eine Reise begeben, die sie zweifellos zu unsichtbaren Häfen führen wird, bevor sie ihr Ithaka erreicht.

Rosalía Gómez, Diario de Sevilla

CírculoDivino

Vienna Flamenco Festival  

Theater Odeon

06.10.2023, 20:00

https://circulodivino-festival.com/

Fotos: Michiel Goudswaard