Vom 12.-17. Dezember 2023 und vom 24.-29. Januar 2024 setzt Ernestina van de Noort nun die IX. Biennale fort und das in nicht weniger als acht Städten. Wie immer mit einer interessanten Mischung aus Musik und Tanz, diesmal geht es aber eindeutig in die zeitgenössische Richtung. Auf das aufgeschlossene niederländische Publikum wartet ein spannendes Programm, das es in sich hat.

Den Beginn macht eines der erfolgreichsten Stücke der letzten Jahre:

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Manuel Liñán

¡VIVA!

Der Tänzer und Choreograf Manuel Liñán schlägt mit seinen zum Nachdenken anregenden Shows über Geschlechteridentität internationale Wellen. In „¡VIVA!“ geben sechs Bailaores den traditionellen Flamenco-Rollen mit einem Augenzwinkern eine neue Wendung. Die IX. Bienal de Flamenco 2023 Teil 2 wird mit dieser weltweit gefeierten Show, in der Geschlecht und Identität in einem Tanz ohne Grenzen und im Fluss gefeiert werden, auf festliche und vielstimmige Weise eröffnet. „Ein ehrlicher und freudiger Ausdruck queerer Identität“. Die New York Times.

Die Präsentation im Amare-Theater in Den Haag wird von Dolly Bellefleur gehalten, dem Alter Ego des queeren Künstlers/Aktivisten Ruud Douma und der Symbolfigur der LGBTQI+-Gemeinschaft in den Niederlanden. Der Tänzer und Theoretiker Fernando López wird einen Vortrag über die Geschichte des queeren Flamenco halten. Abgeschlossen wird der Eröffnungsabend wird mit einer Afterparty mit DJ Onno Paloma.

12.12.2023 Amare Den Haag

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Andrés Marín

Jardín Impuro

Andrés Marín, eine singuläre Figur des zeitgenössischen Flamenco und Gewinner des Premio Nacional 2022, ist der Meinung, dass „der Flamenco sich von seinen ästhetischen Codes befreien muss, sonst wird der Tanz sterben“. Dank bahnbrechender und kompromissloser Schöpfer wie Marín ist der Flamenco im 21.Jahrhundert angekommen. Mit seiner jüngsten Show „Jardín Impuro, un ojo en Picasso“ setzt der Flamenco-Agitator einen neuen Meilenstein. Fünfundzwanzig Jahre radikaler Innovation werden in einer Auswahl der besten Soli aus Maríns Schaffen und in einem Duett mit der Legende Concha Vargas und der Stimme von José Valencia verkörpert. Tradition und Experimentierfreude treffen auf der Bühne in einer atemberaubenden Klanglandschaft aufeinander.

16.12.2023 Stadsschouwburg Utrecht

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Artomático&Paula Comitre

Electroflamenco 3.0

Im Jahr 2023 wird der Flamenco durch elektronische Live-Musik neu belebt. In diesem zweiten Teil präsentiert das Festival Electroflamenco 3.0 von Artomático, nach dem Erfolg seiner eigenen Kreation La Reina del Metal im ersten Teil im vergangenen Januar. Die Newcomer-Tänzerin Paula Comitre sucht nach einer neuen Bewegungssprache auf magischen Klangteppichen des Soundscape-Komponisten Daniel Muñoz und Improvisationen des Saxophonisten Juan M. Jiménez. Ein „Flamenco-Spielplatz“, in dem traditionelle Flamenco-Bewegungen und -Rhythmen mit pulsierender elektronischer Live-Musik auf den Kopf gestellt werden.

14.12.2023 Stadsschouwburg Utrecht

15.12.2023 Stadsschouwburg Utrecht

16.12.2023 De Doelen Rotterdam

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Juanfe Perez Quartet

Prohibido el toque

Es ist spannend zu sehen, wie sich der Jazz-Flamenco weiterentwickelt, wie das energiegeladene Debütalbum des Bassisten und Komponisten Juanfe Pérez beweist. In den Fußstapfen von Carles Benavent schlägt Juanfe Pérez wunderschöne Brücken zwischen Flamenco und Jazz. In seinen eigenen Jazzkompositionen – Flamenco in Nuancen – verbindet Juanfe Pérez auf „Prohibido el Toque“ beide Welten mit Leichtigkeit und schafft eine neue und überraschende Flamenco-Instrumentalsprache. Pérez, der wie sein Keyboarder David Sancho am Codarts-Konservatorium in Rotterdam studiert hat, kennt seine Meister und formt sie liebevoll zu einem explosiven Klangbild voller Musik. Flamenco aus dem Herzen, aber mit einem vitalen, zeitgenössischen Stempel, und mit dem Bass. In vier Städten im ganzen Land.

Café Madrid Jamsession: Im Anschluss an das Konzert findet im kultigen Jazzsaal BIMhuis eine Jamsession mit Studenten und Absolventen der Konservatorien von Amsterdam und Rotterdam statt.

14.12.2023 Paradox Tilburg

15.12.2023 Tivoli Vredenburg Utrecht

16.12.2023 Lantaren Venster Rotterdam

17.12.2023 BIMHUIS Amsterdam

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Rocío Molina

Vuelta a Uno

Schillernde Ode an die Flamenco-Gitarre: Rocío Molina

Mit „Vuelta a Uno“ schließt die ikonoklastische Tänzerin/Tänzerin (Silberner Löwe Venedig 2022) Rocío Molina ihre „Trilogie auf der Gitarre“ ab, ihre ganz besondere Ode an die Flamenco-Gitarre. Im dritten Teil kehrt sie zu sich selbst zurück, mit einem unaufhaltsamen Rhythmus und einer körperlichen Poesie, herausgefordert und angetrieben durch das teuflische Spiel des Gitarristen Yerai Cortés. In einem frenetischen Dialog mit der Gitarre entfaltet Molina ihren Körper und ihre Weiblichkeit, wobei sie auf der Suche nach einer neuen Flamenco-Ästhetik die Grenzen des Flamenco noch weiter ausdehnt. „Molina springt in einem epischen, hämmernden Tanz ins Licht, mit völliger Freiheit“ – La Voz del Sur

24.01.2024 Parkstad Limburg Theaters, Kerkrade

29.01.2024 Musis Arnheim

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Yerai Cortés

Eine neue Vision der Gitarrentradition: Yerai Cortés

Yerai Cortés (Alicante, 1995) ist eines der großen Talente unter den neuen Flamenco-Gitarristen. Sein Stil ist von der klassischen Gitano Tradition inspiriert, die er zu Hause von seinem Vater, seinem ersten Lehrer, gelernt hat. In seinen Anfängen begleitete der junge Cortés wichtige Flamenco-Sänger und -Tänzer wie Farruquito, Rancapino, Pitingo, Guadiana und La Tana. Aber sein Soniquete funktioniert genauso gut mit dem Jazz-Bassisten/Sänger Richard Bona oder dem populären spanischen Rapper C. Tangana. Mit seinem spielerischen Rhythmus und seiner musikalischen Stille macht er die Gitarrentradition zeitlos. Yerai Cortés stellt auf einer viertägigen Tournee sein lang erwartetes Soloalbum vor, begleitet von zwei Palmeros. „Yerai ist das Spiel. Er geht direkt zur Essenz der Dinge, ohne um den heißen Brei herumzureden“. – Rocío Molina.

25.01.2024 De Regentes Den Haag

26.01.2024 Zeeuwsw Concertzaal Middelburg

27.01.2024 Tivolo Vredenburg Utrecht

28.01.2024 BIMHUIS Amsterdam

www.flamencobiennale.nl