Nun ist die Bienal auch auf der Bühne eröffnet und das gleich mit einem Paukenschlag: Das Eröffnungsstück wurde von der Kritik in der Luft zerrissen und in Einzelteile zerlegt. Die neue Version der Komödie „Lysistrata“ von Aristophanes wurde in den Krieg der Frauen umbenannt und neu bearbeitet. Hauptdarsteller waren Estrella Morente, Antonio Canales und Aida Gómez. Sie kamen noch am glimpflichsten davon, aber alles andere wurde sehr ungnädig aufgenommen, Regie, Bühnenbild, Chor, Choreografie, also fast alles. Ein Hauptpunkt der Kritik war aber auch, warum ein theatrales Flamenco-Opernwerk ausgesucht wurde um ein Flamencofestival zu eröffnen. Und das in Sevilla. Haben sie Recht? Auf jeden Fall. Stellen wir uns nur vor, wir gehen zu einem Jazzfestival und zur Eröffnung singt eine bekannte Sopranistin die Arie der Königin der Nacht aus der Zauberflöte. Musik ja, aber die falsche. Nun gut, Cristóbal Ortega, der Leiter der Bienal trägt es mit Fassung, es kommen ja noch viele Tage und am Ende ist der Beginn nicht mehr so wichtig. Morgen Abend wird es dann flamenco unter anderem mit Rocío Márquez, Antonio El Pipa und Andrés Marín. Letztere nahmen am Samstag an einem Flamencofrühstück auf dem Schiff Restaurants Abades Triana teil, bei dem sie mit Medien und Besuchern plauderten. Auch eine Neuerfindung der Bienal. Man öffnet sich für neue Ideen. Interessant.