Das Festspielhaus St. Pölten ist in Österreich das führende Haus für zeitgenössischen Tanz und es ist ungeheuer wichtig, dass mit Bettina Masuch eine Tanzexpertin die künstlerische Leitung übernimmt. Brigitte Fürle hat das Haus durch ihre Offenheit und ihre Neugier auf Neues zu einem führenden Ort der österreichischen Tanzszene gemacht, hier fanden zahlreiche Weltpremieren statt und viele erinnern sich noch an die bewegende Abschiedsvorstellung von Sylvie Guillem oder die vieldiskutierte Premiere „La Fiesta“ von Israel Galván. Die Flamenco Aficionados hoffen natürlich, dass der zeitgenössische Flamencotanz wieder präsent sein wird, unter ihrer Leitung fand im Tanzhaus in Düsseldorf ja auch jedes Jahr das renommierte Flamencofestival statt, programmiert von Dorothee Schackow.

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Die Übernahme der Künstlerischen Leitung des Festspielhaus St. Pölten ist für mich Herausforderung und Herzensangelegenheit zugleich. Das Festspielhaus ist ein herausragender Präsentationsort für Tanz und international wichtiger Koproduktionspartner für die zeitgenössische Tanz- und Ballettszene. Es beherbergt unter seinem Dach das Tonkünstler-Orchester als Residenzorchester und bietet so die einmalige Gelegenheit, die Kunstformen Tanz und Musik künstlerisch miteinander zu verbinden. Ich sehe das Festspielhaus als einen Ort zwischen Tradition und Gegenwart, mit einem Herz für den zeitgenössischen und grenzüberschreitenden Kanon, ein Nährboden für künstlerisches Schaffen und eine fruchtbare und geschäftige Oase für KünstlerInnen und BesucherInnen. Ein inklusiver Ort, der die Begegnung mit Tanz und Musik, Kunst am Puls der Zeit mit der Pflege des Erbes verbindet. Denn nicht nur in den Hauptstädten ist es möglich, sich profiliert zu äußern. Deshalb freue ich mich darauf, ein markantes, kontroverses, originelles, spartenübergreifendes und gelegentlich gewagtes Programm für das Festspielhaus St. Pölten zu gestalten. Ein Programm, das ein vielfältiges und breites Publikum anspricht und sich auch in seinem internationalen Angebot als Teil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt St. Pölten versteht.“ (Bettina Masuch)

Hier noch ein kurzer Auszug aus ihrem Lebenslauf:

Bettina Masuch arbeitete als Dramaturgin an der Volksbühne in Berlin für Produktionen von Frank Castorf, Christoph Schlingensief und René Pollesch. 2002 und 2003 war sie Produktionsdramaturgin für die Choreografin Meg Stuart am Schauspielhaus Zürich. Von 2003 bis 2008 arbeitete Bettina Masuch als Tanzkuratorin für das Berliner Theater Hebbel am Ufer (HAU). Bis 2008 war sie Mitglied der Künstlerischen Leitung des renommierten Tanzfestivals „Tanz im August“ und verantworte auch 2013 dessen Ausgabe zum 25. Jubiläum. Als Künstlerische Leiterin gestaltete sie das Springdance Festival in Utrecht von 2009 bis 2013. Seit Jänner 2014 ist Bettina Masuch Intendantin des tanzhaus nrw in Düsseldorf, das unter ihrer Intendanz 2017 mit dem „Theaterpreis des Bundes“ ausgezeichnet wurde. Ab Herbst 2022 übernimmt sie die Künstlerische Leitung am Festspielhaus St. Pölten.

Fotos: Florian Schulte