I hear you screaming inside

Die verstörende Welt des Wim Vandekeybus entwickelt einen intensiven Sog, dem man sich kaum entziehen kann und wenn man den Sätzen und Bildern folgt ist das Grauen nicht fern.

Dabei gab es durchaus auch amüsante Momente in diesem Mosaik aus den vergangenen Jahren wie das Interview der durchaus ambitionierten Journalistin mit einem ermatteten Choreografen oder das immer wieder lustige „Hole in the bucket“, in Erinnerung bleiben werden mir aber zwei Szenen: ein Kind, das vom Wasser verschluckt wird während es friedlich schläft und sich nicht wehrt, ergeben geht es in eine andere Welt.

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Oder die drei Frauen, die mit Erde bedeckt werden, obwohl das schon wieder viel zu sanft klingt, sie werden verschüttet und ich hielt den Atem an.

Der Einsatz des blinden Tänzers hat sich mir nicht ganz erschlossen, sehr wohl aber die großartige Performance des kroatischen Tänzers Borna Babic. Was für eine Körperbeherrschung, was für eine Genauigkeit in der Bewegung, was für eine Zartheit verborgen hinter der Kraft.

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Und natürlich diese Duos, die sich mit Leichtigkeit begegnen um sich dann weg zu stoßen um sich gleich darauf wieder aneinander zu schmiegen, zwei getanzte Körper in einem nicht enden wollenden Fluss. Standing Ovations für den großen Wim Vandekeybus im Wiener Volkstheater.

Ùltima Vez/Wim Vandekeybus

Wiener Volkstheater, 29.07.2022

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