Es war ein spätsommerlicher Nachmittag am Kühnplatz in Wien, an dem die zweite Saison der Konzertreihe „Sommerfrische im Freihausviertel“ stattfand. Auf Einladung der Peña Flamenca La Granaina-Wien, die diese musikalische Sommerreihe gemeinsam mit dem Kulturraum Neruda programmiert, kam das Publikum in den Genuss, den Flamencogitarristen Morenito de Triana und seine Musiker endlich wieder in Wien live zu hören.

Energiegeladen und mit sichtbarer Freude betraten sie die Bühne. Sie schätzen den Umstand, dass das Wiener Publikum sie immer mit offenen Herzen empfängt.

Das Programm bestand aus altbewährten Stücken, die Morenito mit seiner früher sehr aktiven Gruppe „Los Remedios“ spielte, wie „Verde que te quiero verde“ oder „La Tarara“, einigen Stücken von oder inspiriert durch Paco de Lucía, aber auch Eigenkompositionen.

So mancher Flamencoliebhaber der progressiven Richtung würde vielleicht das Programm als zu sehr „auf Nummer sicher gehend” verstehen. Aber auf diesem doch sehr hohen Niveau, auf dem Morenito de Triana – als Gitarrist und Sänger, die Flötistin Zuzka Fujacova und der Cajonist Michael Cába performten, spielt die Programmwahl selbst keine Rolle mehr!

Es bleibt keine Zeit zum bewerten oder analysieren, man wird einfach in das Geschehen hineingezogen und fühlt sich gut dabei.

Sie müssen nichts beweisen oder neu entdecken – sie spielen mit einer Leichtigkeit und Virtuosität, die einem dem Atem nimmt. Und weil es sie glücklich macht Musiker zu sein, und das sowohl abseits als auch auf der Bühne. Es hat gut getan dabei gewesen zu sein!

Morenito de Triana y grupo

20.08.2021

“Sommerfrische im Freihausviertel” – Kühnplatz

Text: Jelena Mortigjija-Reiter

Flötistin und Flamencosängerin

Obfrau und Mitbegründerin der Peña Flamenca La Granaina-Wien