Der rührige Jazzclub „Die Schmiede“ veranstaltet normalerweise alljährlich legendäre Open-air-Konzerte im Düsseldorfer Central-park, dem Hofgarten. Aus Coronagründen nun jedoch am 07. August im Innenhof des Düsseldorfer Rathauses, alles bestens organisiert im Sinne der 3G-Regeln und nur Sitzplätze und strenge Maskennutzung.

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Rund 200 Besucher waren nach vorheriger online-Anmeldung zugelassen und die kamen wahrlich auf ihre Kosten -die es nicht gab, weil Eintritt frei. Nach einer ersten modernen Jazzformation, die mit höflichem Beifall bedacht wurde, betrat dann endlich Rafael Cortés die Bühne, im Gitarren-Trio in Begleitung seines Sohnes Rafael jr. sowie seinem treuen Sidekick Juan Luengo.

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Ganz in Paco-Manier betrat Rafael Cortés solo die Bühne und präsentierte zur Einstimmung den wunderbaren Titel „Parando el tiempo“. Das war auf jeden Fall eine gute Basis für den weiteren Verlauf des Konzertes, das sich von Titel zu Titel steigerte und die Besucher restlos begeisterte. Das Programm bot überwiegend Nummern aus Rafael‘s letzter CD „Asi lo siento“. Der euphorische Schluss-Applaus nach ca. einer Stunde forderte das Trio mehr als zufrieden zu zwei Zugaben auf. Beim Besucher-Abgang war von einem Düsseldorfer Profi-Jazzmusiker nur dieser eine Kommentar zu hören: Das war Weltklasse.

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Wer Rafael Cortés bislang nicht kennt, hier eine kurze Bio: 1973 geboren in Granada mit Gitano-Wurzeln, jedoch als Migrantenkind in Essen sesshaft geworden und inzwischen quasi ein andalusischer Ruhrpottler. Schon bald wurde er vom Flamenco-Bazillus erfasst, sein Talent wurde früh entdeckt, er bestreitet aber bis heute, ausgeprägte Vorbilder für sein Spiel zu haben.

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Er sieht es selbst als Vorteil an, nicht in Spanien groß geworden zu sein, da sie dort – anders als im Ruhrgebiet – nicht so viele Kulturen vor der eigenen Haustüre haben. Seine Virtuosität bescherte ihm immerhin für ihn unvergessliche gemeinsame Auftritte mit ganz Großen der Szene wie. Paco de Lucía, Al di Meola, Carles Benavent, Larry Coryell und viele andere mehr.

Text und Fotos: Albrecht Korff