22.11.2022: Der dritte Abend

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Den Auftakt machte der mexikanische Gitarrist Daniel Mejía als einziger Nicht-Spanier, was ja an und für sich schon eine Auszeichnung ist, noch dazu wenn behauptet wird, dass er erst vor fünf Jahren mit seiner Ausbildung begann. Er ist übrigens, wie die Hälfte aller FinalistInnen Stipendiat der Fundación Cristina Heeren, auch eine bemerkenswerte Tatsache. Er begann seinen Solteil mit einer Soleá, setzte mit einer Taranta fort, einer sehr interessanten, eigenständigen Komposition, die sehr gut aufgenommen wurde. Leider stürzte er als Begleitgitarrist im Tientos ab und bei der Tanzbegleitung stellte ihn ein großartiger Sergio Aranda in den Schatten.

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Die Tänzerin Carmen ‚La Talegona’ stammt aus einer bekannten Flamencofamilie in Córdoba, ‚Los Talegones’, erkennbar an dem stürmischen Applaus, der sie empfing, noch bevor sie einen Schritt getan hatte. Schon nach einigen Sekunden war klar, was uns erwartete und diese Art von Baile Gitano oder ‚De raza’ war hier irgendwie fehl am Platz, das warum? ist eine Frage, die noch zu klären ist, für mich jedenfalls. Posen, dramatische Gesten, steile Stirnfalte und jede Menge aufgesetzte Emotionen belasteten den Auftritt einer erfahrenen Tänzerin, die sicher ihre Qualitäten hat.

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Auch der Sänger Juan de Mairena aus Mairena del Alcor hatte nicht seinen besten Tag. Als Sänger von María Pagés und dem Ballet Flamenco de Andalucía hat er beste Referenzen, aber wir gesagt, vom gestrigen Abend bleibt die Seguiriya in Erinnerung, aber ob das reichen wird, ist die Frage.

XXIII Concurso de Arte Flamenco

20.-23.11.2022

Gran Teatro de Córdoba

www.nacionaldearteflamenco.org

Fotos: IMAE Rafael Alcaide

Text: Susanne Zellinger