Bienal de Sevilla: 2Sänger2

Schönheit, Schönheit über alles

In einer der schönsten Barockkirchen der Stadt, San Juan de los Franceses, ein Vormittagskonzert mit einem der besten Sänger, der immer wieder überrascht durch seine facettenreiche Interpretation der Cantes, denen er immer wieder ein neues Gesicht gibt, wie zu Beginn des Recitals der Petenera. Segundo Falcón stammt aus einer Sängerfamilie, der der Janega aus El Viso del Alcor und niemand geringerer als Antonio Mairena stellte ihn zum ersten Mal auf die Bühne.

Seine Stimme ist direkt, einprägsam und von großem Volumen, er braucht kein Mikro, er hat das, was man im Flamenco ein enormes Echo nennt und seine Stimme dringt auch im Piano bis in den letzten Winkel.

Zurück zur Petenera, einem Palo, den man zu kennen glaubt, nun, wenn man Segundo Falcón zuhört, ist es, als hörte man sie zum ersten Mal. Beeindruckend, wie viele verschiedene Stile er einflicht, fast spielerisch sind seine Wechsel, genauso wie seine Melismen, wunderbar begleitet von Salvador Gutierrez an der Gitarre.

Ebenso großartig die viel zu selten gehörte Bambera und eine Alegría, mit der er halb Andalusien bereiste. Als Begleitsänger gehörte er schon zu den besten, was er erst vor einigen Tagen im Teatro Maestranza mit Pepa Montes bewies und vor drei Wochen in Pamplona mit Eva Yerbabuena.

Über allem steht die Emotion

Am Abend davor hatte sich das Testro Lope de Vega bis auf den letzten Platz gefüllt in Erwartung eines großen des Cante Gitano, Pedro Heredia Reyes, Pedro el Granaino wurde 1973 in eine Gitano Familie in Granada geboren, und wuchs mit dem Cante auf.

Das war’s dann aber auch schon mit den Ähnlichkeiten. Im Gegensatz zu Segundo Falcón hat er keine große Stimme, es ist eher der Klang, die Farbe, das Gefühl und die Emotionen, die er in sie legt und die Erinnerung, die er in uns hervorruft an das Erbe der Gitanos und am Camarón. Eine Stimme, die direkt in die Seele dringt und die man nicht so schnell vergisst. Begleitet von Patrocionio Hijo und später von El Perla auf der Gitarre und den Mellis, wie immer perfekt in Chor und Palmas belohnte ihn das Publikum mit lang anhaltendem Beifall, der aus dem Herzen kam. Er ist ein Großer des Cante Gitano.

Fotos: Oscar Romero